Sprachentwürfe

William Friedman (einer der führenden Kryptologen des 20. Jahrhunderts, der eine Gruppe von Expert|inn|en anführte, die einen strukturierten Versuch unternahmen, hinter die Geheimnisse Voynich Manuskript zu kommen) hinterließ der Welt ein Anagramm "I put no trust in anagrammatic acrostic cyphers, for they are of little real value — a waste — and may prove nothing — finis.", das - wie das Anagramme so an sich haben - nicht eindeutig gelöst werden konnte. Elisabeth Smith Friedman - die ebenfalls Mitglied der Expertengruppe war - gab aber nach dem Tod ihres Mannes preis, dass er ihr folgende Lösung verraten hatte: "The Voynich Manuscript was an early attempt to construct an artificial or universal language of the A-Priori type.—Friedman."

Sollte dem Text des VMS tatsächlich eine Kunstsprache a priori zugrunde liegen, würde dies einerseits die kruden statistischen Eigenschaften des Textes und andererseits die bisher stets gescheiterten Entschlüsselungsversuche erklären können. Problematisch ist allerdings, dass Entwürfe derartiger Kunstsprachen erst seit dem Ende des 17. Jahrhunderts bekannt sind.

Das Video beleuchtet das VMS aus sprachphilosophischer Sicht. Dazu werden zunächst Kunstsprachen klassifiziert und ihre lange Historia dargelegt, bevor das Augenmerk auf das 15./16. Jahrhundert und philosophische Sprachentwürfe gelegt wird.

Mitwirkende

Quellen und Verweise